Il ritorno d´Ulisse in patria

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Über die Produktion

IL RITORNO D’ULISSE IN PATRIA

Die Phäaken haben den schlafenden Ulisse an den Ufern von Ithaka abgesetzt – seine lange Irrfahrt neigt sich dem Ende zu. Monteverdis Oper Il ritorno d’Ulisse in patria zeigt die letzte Etappe seiner Rückkehr aus Troja: Mit Hilfe seiner göttlichen Beschützerin Minerva vereint er sich mit seinem Sohn Telemaco und begibt sich, als alter Bettler verkleidet, in den Königspalast, um die machthungrigen Freier seiner Frau zu vernichten. Penelope ringt damit zu glauben, dass der Mann, dem sie seit 20 Jahren treu geblieben ist, wirklich vor ihr steht. Bereits mit ihrer herzzerreißenden Klage im ersten Akt widmet Monteverdi Penelope die gleiche Sorgfalt wie dem Helden der Oper. Der Weg zur glücklichen Wiedervereinigung des Paares ist gesäumt von hilfreichen und feindseligen Göttern, treuen und weniger treuen Dienern, heuchlerischen Freiern und einem sozialen Parasiten, der ebenso grotesk wie gefräßig ist. Mit seinem genialen Sinn für musikalische Charakterzeichnung erschafft Monteverdi ein lebendiges Geflecht aus Figuren und Ereignissen, das die Mailänder Puppencompagnie Colla mit bezaubernder Fantasie auf die Bühne bringen wird.

 

Inhalt

Die in Wien überlieferte Partitur enthält einen Prolog und drei Akte. Die erhaltenen Libretti dagegen nennen fünf Akte. Die Szenenaufteilung der folgenden Inhaltsangabe basiert auf der Wiener Partitur.

 

Prolog

Im Prolog beklagt die Allegorie der „Menschlichen Gebrechlichkeit“ (L’Humana fragilità), allzu sehr von der schnell vergehenden Zeit (Il Tempo), dem launischen Glück (La Fortuna) und der blinden Liebe (Amore) beherrscht zu sein, und wird von diesen darum verspottet.


Erster Akt

Königlicher Palast auf Ithaka, Gemach der Königin

Szenen 1 und 2. Die Königin Penelope beharrt darauf, dass ihr seit zwanzig Jahren abwesender Gatte, König Ulisse (Odysseus) von Ithaka, zurückkehren wird, während alle anderen, außer der Amme des Ulisse, Ericlea, nicht mehr damit rechnen. Penelope beklagt die Trennung und ihre bedrängte Situation. – Melanto, Dienerin der Penelope, genießt die Liebe mit Eurimaco.

Am Meer

Szene 3 (in Wien gestrichen). Chor der Nereiden und Sirenen.

Szenen 4–5. Einige Phäaken nähern sich in einem Schiff und betten den schlafenden Ulisse samt seiner Habe am Strand nahe bei der Grotte der Najaden (Sinfonia). – Neptun beklagt die Überheblichkeit der Menschen. Jupiter erlaubt dem Meeresgott, die Phäaken zu versteinern, da sie Ulisse heimgeleitet haben.

Szenen 6–7. Die Phäaken besingen die Autonomie des Menschen. Neptun verwandelt sie in einen neuen Felsen vor der Küste Ithakas. – Ulisse findet sich am Strand von Ithaka wieder, das er zunächst nicht erkennt. Er beklagt, dass ihn seine vermeintlich untreuen Begleiter ausgesetzt haben.

Szenen 8–9. Minerva erscheint als Schäferjunge verkleidet und verkündet ihm, dass er auf seiner Heimatinsel gestrandet sei, wo Penelope ihm die Treue gehalten habe. Sie rät ihm, als bettelnder, alter Mann verkleidet in den Palast zu gehen, der von Penelopes Freiern besetzt ist. (Hier endete der erste Akt der venezianischen Fassung.) – Die Najaden tragen Ulisses’  Besitztümer in ihre Grotte. Minerva schickt den Helden zur Quelle Arethusa, wo er seinen alten Hirten Eumete finden werde. Die Göttin selbst will unterdessen Telemaco nach Ithaka zurückholen.

Wieder im Palast

Szene 10. Melanto versucht Penelope zu überzeugen, die Hoffnung auf die Rückkehr Ulisses aufzugeben und wieder zu heiraten.

Waldige Landschaft bei Eumetes Hütte

Szenen 11–13. Eumete vergleicht die bedrängte Lage seiner Königin mit der Zufriedenheit des Menschen in der Natur. – Der Freier Iro kommt dazu und verspottet Eumete ob seiner Naturliebe. Der erwidert den Spott und verjagt den Schlemmer. – Den nahenden Ulisse erkennt Eumete nicht; doch prophezeit ihm dieser die baldige Rückkehr seines Herrn.

 

Zweiter Akt

Waldige Landschaft

Szenen 1–3. Minerva führt Telemaco in einem fliegenden Streitwagen herbei und der König gibt sich ihm zu erkennen. – Die herbeikommenden Eumete und Ulisse begrüßen den Königssohn ehrerbietig und verkünden ihm die baldige Rückkehr des Königs. – Ein Strahl vom Himmel öffnet die Erde, welche den als Greis verkleideten König verschlingt. Alsbald taucht der wieder verjüngte Ulisse auf und offenbart sich seinem Sohn.

Im Palast

Szenen 4–5. Melanto und Eurimaco beklagen die hochmütige Unbeugsamkeit Penelopes und planen, sie mit geschmeidigen Reden zu überzeugen. – Unterdessen wird Penelope von ihren Freiern Antinoo, Pisandro und Anfinomo bedrängt, doch weist sie alle drei zurück.

Szene 6 (in Wien gestrichen). Acht Mohren tanzen ein griechisches Ballett.

Szenen 7–8. Eumete tritt in den Saal und kündigt die Rückkehr Telemacos an. – Die erschrockenen Freier beschließen, Telemaco zu ermorden und Penelope zu einer Heirat zu zwingen, bevor Ulisse zurückkehrt.

Waldige Landschaft

Szenen 9–10. Minerva sagt Ulisse zu, ihm gegen die Freier beizustehen. Sie hat dafür ein Mittel ersonnen. – Eumete berichtet von der Furcht der Freier, die Ulisse amüsiert. Der König blickt freudig auf die kommende Vergeltung hoffärtiger Taten. (Hier endete in Venedig der dritte Akt.)

Im Palast

Szenen 11–12. Telemaco erzählt seiner Mutter von Helena, Paris und dem Trojanischen Krieg, um ihr zuletzt die Heimkehr des Ulisse zu verkünden. – Als Bettler verkleidet, betritt Ulisse den Palast, wo Iro ihn verspottet und herausfordert, ihm aber bald im Kampf unterliegt. Antinoo würdigt ihn, während Penelope den tapferen Bettler in ihr Haus einlädt.

Szene 13. Die hinzugekommenen Pisandro und Anfinomo versuchen, ebenso wie Antinoo, Penelopes Herz mit teuren Geschenken zu gewinnen. Doch Penelope schlägt einen Wettkampf der Freier vor: Dem Sieger soll sie gehören. Bedingung ist, dass er den Bogen des Ulisse spannen kann. Das aber gelingt keinem. Abschließend lässt sie das auch den fremden Greis probieren, dem es als einzigem gelingt, den Bogen zu spannen und damit sogleich fast alle Freier zu töten.

 

Dritter Akt

Szene 1 („komische Szene“). Iro, der das Massaker überlebt hat, jetzt aber nicht mehr auf Kosten des Palastes leben kann, begeht Suizid.

Szene 2 (in Wien gestrichen, „weil sie zu melancholisch ist“).

Im Palast

Szene 3. Melanto, deren Geliebter Eurimaco zusammen mit den Freiern starb, warnt Penelope vor dem unbekannten Sieger im Wettbewerb. Penelope bleibt ungerührt.

Szenen 4–5. Dem Hirten Eumete ebenso wie ihrem dazukommenden Sohn, die Penelope nacheinander über die Identität des Bettlers aufklären wollen, glaubt jene nicht und verbittet sich solche Albernheiten.

Am Meer

Szenen 6–7. Juno wird von Minerva überzeugt, Ulisse die Rückkehr auf seinen Thron zu verschaffen. – Sie legt ein gutes Wort bei Jupiter ein, der seinerseits Neptun überzeugt. Zwei Chöre im Himmel und im Meer besingen die gemeinsame Gnade von Himmel und See.

Im Palast

Szenen 8–10. Die Amme Ericlea erkennt ihren alten Herrn an einer Narbe. – Aber auch das reicht der von Telemaco und Eumete begleiteten Penelope nicht als Beweis für die Identität des Ulisse. – Erst als Ulisse ihr von einem nur ihnen beiden bekannten Geheimnis ihres Ehebettes berichtet, ist sie überzeugt.


 

 

Programm und Besetzung

Dramma per musica in einem Prolog und drei Akten (1640)

Libretto von Giacomo Badoaro

Neuproduktion

 

Besetzung

Vito Priante: Ulisse
Sara Mingardo: Penelope
Massimo Altieri: Telemaco
Arianna Vendittelli: Minerva
Alessandro Ravasio: Tempo / Nettuno
Raffaele Giordani: Giove / Eurimaco
Francesca Cassinari: Fortuna / Melanto
Jiayu Jin: Amore / Giunone
und andere

Koproduktion mit der Opéra de Monte-Carlo

 

Kreativteam

Gianluca Capuano: Dirigent

 

Ensembles

Compagnia Marionettistica Carlo Colla & Figli
Les Musiciens du Prince — Monaco

Haus für Mozart

Als erkennbar wurde, dass die ehrgeizigen Pläne zum Bau eines Festspielhauses in Hellbrunn nicht verwirklicht werden können, tauchte die Idee auf, Teile der Hofstallkaserne als Theatersaal umzugestalten. Nach nur viermonatiger Bauzeit wurde auf dem Terrain der Großen Winterreitschule 1925 ein provisorisches Festspielhaus mit dem Salzburger großen Welttheater eröffnet. Bereits 1926 erfolgte eine erste Umbauphase des unzureichenden Festspielhausprovisoriums durch Clemens Holzmeister. 1927 folgten abermals Adaptierungen, nun konnten auch Opern präsentiert werden: Beethovens Fidelio wurde 1927 als erstes Musiktheaterwerk hier aufgeführt.

Das später sogenannte „Kleine Festspielhaus“ erfuhr noch zahlreiche weitere Umbauphasen: 1937 erfolgte die Drehung des Zuschauerraumes um 180 Grad, wodurch ein Bühnenhausanbau notwendig wurde. Um diesen durchzuführen, ließ Landeshauptmann Franz Rehrl sein Geburtshaus im Toscaninihof abreißen. Benno von Arent gestaltete 1939 das Festspielhaus um und ersetzte die Holzverkleidung durch eine goldverzierte Gipsdecke. Die ungünstigen Sicht- und Akustikbedingungen erforderten einen weiteren Umbau in den Jahren 1962/63. Die Salzburger Architekten Hans Hofmann und Erich Engels verliehen dem Saal die Gestalt, die er bis 2004 hatte.

Seit vielen Jahren verfolgten die Salzburger Festspiele den Plan, ein „Haus für Mozart“ zu schaffen, das den Bühnenwerken des Komponisten in jeder Hinsicht Rechnung trägt: mit einer optimalen Akustik und besten Sichtverhältnissen von allen Plätzen aus. Mit der dazu erforderlichen Intimität des Raumes musste aber zugleich eine ausreichende Sitzkapazität einhergehen. Was wie eine Quadratur des Kreises anmuten mag, hat das Architektenteam Holzbauer & Valentiny vollbracht: Das bisherige Kleine Festspielhaus wurde in drei Bauphasen ab dem September 2003 in ein „Haus für Mozart“ umgewandelt. Der Zuschauerraum des Kleinen Festspielhauses wurde verbreitert, verkürzt und abgesenkt. Zwei neue Zuschauerränge wurden geschaffen, die auf beiden Seiten des Saales bis zur Bühne reichen. Dadurch wird der Effekt erreicht, dass nicht kahle Wände, sondern festlich gestimmte Menschen von drei Seiten die Bühne umrahmen.

Wesentlich verändert gegenüber dem früheren Kleinen Festspielhaus haben sich auch die Foyerbereiche. Durch hohe, stockwerkübergreifende Fenster öffnet sich im Hauptfoyer der Blick zum Stadtbild hin – im Gegenzug wirkt abends der hell beleuchtete Innenraum des Theaters nach außen. Wesentlich geprägt wird das Hauptfoyer durch eine 17 Meter hohe vergoldete Lamellenwand, durch deren Öffnungen ein aus Swarovski-Kristallen geschaffener Mozartkopf zu sehen ist. Die dem Saalbau vorgelagerte Terrasse war seit ihrer Errichtung im Jahr 1924 nie für das Publikum zugänglich: Mit dem Neubau ist sie nun Teil der Pausenfoyers geworden. Die darunter liegende Arkade wurde verglast und ermöglicht eine Öffnung des Auditoriums von zwei Seiten statt wie bisher nur von einer. Damit kann man erstmals direkt aus dem Festspielhaus in die prächtige Stadtlandschaft treten.

Zu einem großen Anziehungspunkt avancierte die neue Festspiellounge auf dem Dach, die SalzburgKulisse (ermöglicht durch den Mäzen Gerhard Andlinger): Schon der Name deutet die prachtvolle Aussicht an, die sich dort auf die Salzburger Altstadt bietet. Die Ausstattung dieser Lounge besteht aus mit Birnbaumholz verkleideten Wänden, die Gobelins in den Nischen stammen von Anton Kolig und Robin Andersen, zwei Zeitgenossen Anton Faistauers.

Zu einem Juwel des neuen Hauses wurde das Faistauer-Foyer (ermöglicht durch den Mäzen Herbert Batliner): Die berühmten Fresken dieses Raumes, die der Salzburger Maler Anton Faistauer 1926 geschaffen hat, wurden nach dem Einmarsch der Nazis entfernt, teilweise auch mutwillig zerstört, und konnten erst 1956 wieder angebracht werden. Zur Eröffnung des Hauses für Mozart wurden sie grundlegend restauriert und der Raum überdies architektonisch in seine historische Gestalt zurückgeführt.

Bei der Außenfassade ist das Holzmeister’sche Ensemble aus den Jahren 1924/37 in seinen Proportionen erhalten geblieben. Bestimmt wird der optische Eindruck der Fassade von den repräsentativen Saalausgängen zur Terrasse, die der Bildhauer Josef Zenzmaier gestaltet hat: Er schuf große Bronzereliefs, die oberhalb der Portale angebracht wurden und Szenen aus Mozarts Le nozze di Figaro, Don Giovanni und Die Zauberflöte zum Gegenstand haben. Die Steinmasken von Jakob Adlhart stehen jetzt gut sichtbar vor dem Entree des Hauses: unter dem neuen, mit Blattgold ausgelegten und weit auskragenden Betondach. Im gesamten Haus kontrastieren grob gespritzte Betonoberflächen mit feinem Blattgold und erzeugen eine ästhetische Spannung.

Von der Hinterbühne öffnet sich ein großes Eisentor in den Toscaninihof. Die außen links und rechts davon angebrachten sechs Betonreliefs „Maskenhaltende Genien“ wurden 1938 abgeklopft, im Jahr 1979 aber von ihrem Schöpfer Jakob Adlhart wieder rekonstruiert. Darüber ist eine Orgel angebracht, die vor dem Bau des Großen Festspielhauses in den Schlechtwettervorstellungen des Jedermann bespielt wurde.

Anlässlich der Feierlichkeiten zu Mozarts 250. Geburtstag im sogenannten Mozart-Jahr wurde das Haus für Mozart mit der Premiere von Le nozze di Figaro (Regie: Claus Guth, Musikalische Leitung: Nikolaus Harnoncourt) am 26. Juli 2006 feierlich eröffnet.

 

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