La nuda voce, Klangforum Wien, Pomàrico
August 2026 | ||||||
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Zur Reihe
Porträt FRANCESCA VERUNELLI
Für ihre Klangerforschung wurde Francesca Verunelli (* 1979), die eine neue Reihe zeitgenössischer Komponist·innenporträts bei den Salzburger Festspielen eröffnet, mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet, darunter der Silberne Löwe der Biennale di Venezia Musica 2010 und der Förderpreis Komposition der Ernst von Siemens Musikstiftung 2020. Nach dem Studium in Florenz und Rom sowie am Pariser IRCAM führten sie Residenzen nach Rom, Madrid und Marseille. Aus der intensiven künstlerischen Forschung zum Zusammenspiel von zeitgenössischer Kompositionspraxis, experimentellen Spielweisen und modernem Instrumentenbau entwickelte sich ihr philosophisch-theoretisches Interesse, inklusive Doktorat an der Université Paris Sciences et Lettres. Inzwischen unterrichtet sie an der Hochschule Luzern.
Francesca Verunelli erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge, so etwa vom SWR Symphonieorchester, dem Klangforum Wien oder dem Orchestre Philharmonique de Radio France. Ihre erst kürzlich entstandene Komposition La nuda voce wurde 2025 bei den Donaueschinger Musiktagen und Wien Modern in zwei Teilen uraufgeführt. Die menschliche Stimme als ursprünglichstes Musikinstrument und deren Verhältnis zum Körper als Resonanzgeber sowie die Präsenz des Gesangs in der Abwesenheit der Stimme untersucht sie in weiteren Werken, darunter das Ensemblestück Five Songs (Kafka’s Sirens) (2018) und Songs and Voices (2023). In VicentinoOo (2024) experimentiert Verunelli – der unser gewohntes, gleichstufig temperiertes Stimmsystem schon immer suspekt war – mit auf Renaissance-Vorbildern basierender Mikrotonalität. In ihren Kompositionen spielen die Auseinandersetzung mit der zeitlichen Dauer des Klangs und die künstlerische Organisation dieser Temporalität eine zentrale Rolle. „Komponieren heißt“, so Verunelli, „Zeit zu schreiben. Musik ist die Schrift der Zeit.“
Programm und Besetzung
La nuda voce — Klangforum Wien · Pomàrico | Porträt FRANCESCA VERUNELLI | KONZERT
Johanna Vargas - Sopran
Helēna Sorokina - Mezzosopran
Hugo Queirós - Kontrabassklarinette
Klangforum Wien
Emilio Pomàrico - Dirigent
Programm
Gérard Grisey
Anubis, Nout — Zwei Stücke für Kontrabassklarinette
Talea für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Francesca Verunelli
La nuda voce für Sopran, Mezzosopran und Ensemble
Stiftung Mozarteum
Bereits im Mozart-Jubiläumsjahr 1856 gründete sich ein Verein, dessen Ziel die Errichtung einer dem Genius Loci gewidmeten Musikschule (mit Bibliothek, Archiv und Konzertsaal) war. Nachdem verschiedene Bauten in der Salzburger Innenstadt hierfür in Betracht gezogen worden waren, entschied man sich schließlich für den Erwerb der Villa des ehemaligen Innenministers Josef von Lasser in der Schwarzstraße. Der Umbau erfolgte 1910–14 nach Plänen von Richard Berndl: Im Stil des Münchner Späthistorismus gehalten, wurden elegante Details mit Elementen der lokalen barocken Tradition, des Jugendstils und heimatlicher Baukunst verbunden. 1917 wählte das Kuratorium der Internationalen Stiftung Mozarteum (ISM) Bernhard Paumgartner einstimmig zum Direktor des damaligen Konservatoriums, aus dem später eine Akademie hervorging, die dann wiederum zur Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mozarteum wurde und mittlerweile das Universitätsstatus hat. Unter seiner Leitung erlebte diese Ausbildungsstätte in den folgenden Jahren einen großen Aufschwung: Insbesondere zahlreiche Musiktheater-Einstudierungen im Rahmen der „Mozarteums - Opern“ und deren Aufführung im Salzburger Stadttheater (dem heutigen Landestheater) gehen auf seine Initiative zurück.
Die internationale Stiftung Mozarteum hat seit 1921 eng mit dem Salzburger Festival zusammengearbeitet. Der Große Saal des Mozarteums ist einer der wichtigsten Veranstaltungsorte der Konzertreihen, besonders deswegen, weil er sich für Aufführungen der Kammermusik ausgezeichnet aneignet. Die Mozarts Matineen, Morgen Konzerte, die während des Salzburger Festivals am Wochenende gehalten wurden, wurden von Bernhard Paumgartner vorgestellt und hatten in der Zwischenzeit einen legendären Status angenommen. Die ersten Unterrichtskurse für Dirigieren und Musikinstrumenten wurden 1930 gehalten und aus diese Initiative entstand später die Internationale Sommer Akademie des Mozarteums. Jedes Jahr kommen renommierte Universitätsdozenten mit begeisterten Musik Studenten aus der ganzen Welt zusammen.

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