Rienzi Bayreuther Festspiele 2026

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Rienzi

 

Monumental, politisch, dramatisch.

Rienzi, Wagners dritte Oper, war einst sein größter Erfolg. Die Geschichte des römischen Volkstribuns verbindet Aufstieg und Fall, private Tragödie und öffentliche Vision. Die Originalpartitur gilt als Verschollen. Das selten gespielte Werk zeigt sich als Bindeglied zwischen Grand Opéra und Musikdrama, mit orchestraler Wucht und emotionaler Tiefe. Die Aufführung in  Bayreuth ist eine einmalige Gelegenheit, Wagners frühen Triumph neu zu entdecken – dort, wo er bislang nie erklungen ist.

 

Inszenierung

Die Fassung für Bayreuth 2026

Die Bayreuther Fassung für 2026 vertritt die These, dass, wäre es um 1871 zu einer Fassung „letzter Hand“ gekommen, Rienzi ganz sicher auch seinen Platz in den Bayreuther Kanon der Werke „ab dem Fliegenden Holländer“ gefunden hätte. Denn auch die zehn Werke des sogenannten „Bayreuther Kanons“ basieren ja weder auf einem Testament noch auf maßgebliche Formulierungen in der Stiftungsurkunde der Richard-Wagner-Stiftung-Bayreuth, sondern ausschließlich auf Briefstellen Wagners an König Ludwig II. von Bayern aus dem Jahre 1882.

Das Team hat sich um eine Fassung bemüht, die die o.g. Überlieferungsschichten ebenso sorgfältig in Betracht gezogen hat wie die Rezeptionsgeschichte. Gleichfalls wurde die Rienzi-Philologie der letzten Jahrzehnte ebenso genau berücksichtig. Darüber hinaus hat das Team versucht, neue Quellen zu erschließen bzw. verloren geglaubte Teile der Partitur zu rekonstruieren.

 

Form und Werkgestalt führen natürlich (wie oben bei Siegfried Wagner) unweigerlich zur Frage von Kürzungen und Abläufen. Auch dabei folgte das Team der musikalischen Dramaturgie genauso wie Wagners – auch späteren – Selbsteinschätzungen. Wenn Wagner (in dem o.g. wichtigen Jahr 1871) schreibt, „dem Rienzi sollten sie doch das Feuer ansehen; ich war Musikdirektor und schrieb eine große Oper; daß dieser Musikdirektor ihnen hernach solche Nüsse zu knacken gegeben hat, das sollte sie wundern“, bemerkt man die Wertigkeit dieses „Feuers“, das für die späteren „Nüsse“ genauso unabdingbar war wie „jedes Finale wie ein Taumel, ein besoffener Unsinn von Leiden und Freude“ (1878). Aber auch Selbstkritisches, wie die „Leeren, die man aufschraubt, wenn einem nichts einfällt.“ (1879) fand bei der Fassung für 2026 Beachtung. Nicht nur eine nachvollziehbare Abfolge der Handlungsstränge war dem Team wichtig, sondern auch die Binnenstruktur der einzelnen musikalischen Nummern. Hier spielt auch die „ungesunde“ Beziehung Rienzis zu seiner Schwester Irene eine wesentliche Rolle. Nicht nur, weil sie auf die spätere Inzest-Konstellation in der Walküre verweist, sondern auch, weil sie für die emotionale – und damit musikalisch ausgeformte – Dreiecksgeschichte Rienzi-Irene-Adriano grundlegend ist. Für das Regiekonzept stand also die Frage vor Augen, wo Wagner die Psychologie und die Emotionalität der Figuren in ihrer Tiefe musikalisch ausgelotet hat. Es schien wichtiger der Frage nachzugehen, was die Politik aus den Menschen macht und nicht umgekehrt, und wo die musikdramatische Bearbeitung dieser Fragen im Notentext auffindbar ist. Diese emotionalen Konstellationen – vor einem Hintergrund der politischen Geschichte – generieren überhaupt erst die überragende Qualität der einzelnen Nummern und Szenen.

 

Selbst wenn Wagner nur den Rienzi geschrieben hätte, ist die Oper ein einzigartiges Meisterwerk sui generis, das auch ohne die Autorenschaft des späteren Bayreuther Meisters seinen Platz in der Gattungsgeschichte des europäischen Musiktheaters gefunden hätte.

Programm und Besetzung

Inszenierung: Magdolna Parditka / Alexandra Szemeredy

Musikalische Leitung: Nathalie Stutzmann

 

Rienzi: Andreas Schager

Irene: Gabriela Scherer

Adriano: Jennifer Holloway

Paolo Orsini: Michael Nagy

Baroncelli: Matthias Stier

Bayreuther Festspiele

Die Bayreuther Festspiele oder Richard-Wagner-Festspiele sind ein Musiktheaterfestival, das den zehn letzten Opern Richard Wagners (1813–1883) gewidmet ist. Das Festival findet seit 1876 mit Unterbrechungen, seit 1951 alljährlich statt, im eigens dafür vom Komponisten gemeinsam mit dem Architekten Otto Brückwald (1841–1917) geschaffenen Festspielhaus auf dem Grünen Hügel Bayreuth. Die Festspiele dauern in der Regel vom 25 Juli bis 28 August.

Die ersten Festspiele begannen am 13. August 1876; sie boten die Uraufführung des kompletten Rings des Nibelungen. Zu den Gästen gehörten Franz Liszt, Anton Bruckner, Karl Klindworth, Camille Saint-Saens, Peter Tschaikowski, Edward Grieg, Lew Tolstoi, Paul Lindau, Friedrich Nietzsche und Gottfried Semper, ferner Kaiser Wilhelm I, Kaiser Pedro II von Brasilien und König Karl von Württemberg. König Ludwig hatte vom 6. bis zum 9. August die Generalproben besucht und kehrte erst zum dritten und letzten Aufführungszyklus zurück, wobei er sich allen öffentlichen Huldigungen entzog.

Der künstlerische Erfolg der Premiere wurde durch einige bühnentechnische Pannen beeinträchtigt, so dass Wagner sich weigerte, vor das applaudierende Publikum zu treten. Wegen des finanziellen Misserfolgs – es verblieben Schulden in Höhe von 148.000 Mark– konnten die nächsten Festspiele erst 1882 (mit der Uraufführung von Parsifal) durchgeführt werden. Wagner beabsichtigte, wie er in einem Brief an Ludwig II. schrieb, nach und nach alle seine Werke in seinem Festspielhaus „in der Weise aufzuführen, dass diese Aufführungen als Muster der Korrektheit meiner nächsten Nachwelt überliefert werden können“. Wenige Monate darauf starb Wagner. Bis kurz vor seinem Tod trug er sich mit dem Gedanken, Tannhäuser und den Fliegenden Holländer umzuarbeiten, um sie „bayreuthwürdig“ zu machen. Eine Aufführung seiner Frühwerke (Das Liebesverbot, Die Feen, Rienzi) untersagte er zwar nicht, bekundete aber auch kein Interesse daran. Bis heute ist es in Bayreuth üblich, nur die zehn Hauptwerke von Holländer bis Parsifal zu spielen.

Jährlich finden 30 Vorstellungen statt. Besonderheiten der Bayreuther Festspiele sind der Beginn der Vorstellungen bereits am Nachmittag und die einstündigen Pausen die wegen der Länge von Wagners Werken eingeführt wurden.

Die lange im Voraus ausverkauften 30 Vorstellungen können von ca. 58.000 Zuschauern gesehen werden. Dieser Zahl gegenüber steht eine Nachfrage von bis zu 500.000 Kartenbestellungen, so dass mit Wartezeiten von zehn und mehr Jahren gerechnet werden muss.

 

 

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