Winterreise mit Andrè Schuen

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In der verbleibenden Wärme des Sommers präsentieren wir einen musikalischen Winterhauch, wenn einer der führenden Baritone der Welt, Andrè Schuen, zusammen mit seinem langjährigen Kollegen, dem Pianisten und Liedspezialisten Daniel Heide, zurückkehrt. Gemeinsam beschwören sie Schuberts ikonische Winterreise an einem warmen Sommertag herauf. Unerfüllte Liebe, Eis, Schnee und endlose Wanderungen vereinen sich in einem der besten und beliebtesten Werke Schuberts, wenn eine der schönsten Stimmen der Welt uns in den gequälten und eingefrorenen Geist führt – eine Welt, in der sogar Tränen zu Eis erstarren.

 

Dieser außergewöhnliche Liederzyklus, mit seiner tiefgründigen Ausdruckskraft, ist ein idealer Rahmen für Schuens agile und nuancierte Stimme, die von Heides sensibler Klavierkunst wunderschön ergänzt wird. Die tief emotionale Reise entfaltet sich in einem intimen Zusammenspiel zwischen Sänger und Erzähler auf der einen Seite und Pianist auf der anderen. In Schuberts Liedern ist das Klavier weit mehr als nur ein Begleiter – es bereichert die Erzählung, fügt Tiefe und Farbe hinzu und spricht sogar für den Erzähler, wenn Worte nicht ausreichen.

 

Die 24 Lieder dieses vielleicht gefeiertsten Liederzyklus im Repertoire sind überwiegend in Moll gesetzt. Sie ziehen uns in eine gequälte Seele, in der Momente der Erholung durch sanfte Dur-Akkorde selten sind. Während die Lieder keine durchgehende Erzählung bieten und Schubert sie selbst wie eine Sammlung von Süßigkeiten nach dem Text von Wilhelm Müller organisierte, entfaltet sich der Zyklus dennoch mit einem klaren dramatischen Bogen.

 

Der Sänger erzählt sein Schicksal: Verraten in der Liebe, begibt er sich auf eine einsame Reise durch Schnee und Eis. Diese physische Wanderung verwandelt sich bald in eine psychologische Odyssee, bei der die Landschaft seine halluzinatorischen Zustände der Enttäuschung, Verzweiflung und der ständigen Sehnsucht nach dem Tod widerspiegelt. Licht dringt selten in die Dunkelheit, obwohl immer wieder Einblicke erscheinen, wie im ergreifenden Der Lindenbaum, wo er sich liebevoll an die Schwärmereien seiner Jugend erinnert. Doch es ist die eingefrorene Seele, die diese unheimlich schönen und schmerzhaft traurigen Lieder durchzieht.

 

André Schuen, ein Bariton, ausgebildet am renommierten Mozarteum in Salzburg, gehört zu den Elite-Baritonen und präsentiert die Winterreise mit makelloser Kunstfertigkeit und einer Stimme von bemerkenswerter Schönheit und Leichtigkeit. Zusammen mit Daniel Heide – einem der weltweit virtuosesten und sensibelsten Begleiter – findet Schuen den perfekten Partner, um Schuberts verwaisten Winterwanderer zum Leben zu erwecken, selbst an einem sonnendurchfluteten Sommertag.

Programm und Besetzung

Dauer: 70 Minuten, ohne Pause

 

Solist: Andrè Schuen
Pianist: Daniel Heide

 

Programm
Franz Schubert (1797-1828): Winterreise, D 911 (1827)

Glassaal-Theater, Tivoli

Tivoli
© Guido Werner
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